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Avatar von Ulrich K Rößler

Jetzt endlich mal wieder ein paar Steine : >>Prachtvolle Musterstücke von Marmor<< -

Im frz. Wikipedia gibt es einen Artikel zu Dingen wie _Ruinenmarmor_ oder _Landschaftsmarmor_, mit dem Titel "Pierre à Image" [https://fr.wikipedia.org/wiki/Pierre_%C3%A0_image], der in anderen

Sprachen kein Gegenstück entsprechender Ausführlichkeit hat.

Auch wenn der _Landschaftsmarmor_ oder Paesine nicht aus dem Devon oder Carbon stammt und eigentlich kein Marmor ist, kann ein Blick auf solche Steine [ z.B. hier http://www.landschaftsmarmor.de/ ] ganz gut Vernes Beschreibung dieser buntfleckigen Höhlenwände mit etwas Anschauung solcher Bildungen illustrieren :

>>Des spécimens de marbres magnifiques revêtaient les murailles, les uns d’un gris agate avec des veines blanches capricieusement accusées, les autres de couleur incarnat ou d’un jaune taché de plaques rouges ; plus loin, des échantillons de griottes à couleurs sombres, dans lesquels le calcaire se relevait en nuances vives.<<

Das spezifische Interesse an bunten Steinen scheint in Frankreich literarisch begründet - die Surrealiste, Breton und vor allem Roger Caillois nach seiner surrealistischen Zeit, waren an solchen scheinbar bildnerisch oder graphisch organisierten Naturstücken interessiert - die Materie träumt sich ein Bild von der belebten Natur oder bewahrt Bilder der abgeschiedenen Vergangenheit.

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Avatar von Matthias

Ein Geruch, ein Geruch!

Ich denke, "kohlenstoffhaltig" muss man hier als "Kohlenwasserstoff" lesen, also beispielsweise Methan (schlagende Wetter, im Kohlelager vielleicht am naheliegendsten) oder Benzol, das ja sogar zu den Aromaten zählt (https://de.wikipedia.org/wiki/Aromaten).

Zurück zu den Überlegungen der Vorwoche:

In diesem Kapitel gibt es gar keinen Hinweis, dass das Trio (oder einzelne) als komische Figuren zu lesen sein sollen. Sie sind hier ganz Entdecker, durch Unerschrockenheit, Leidensbereitschaft, Zähigkeit und einordnende Bildung charakterisiert.

Lese ich das nebeneinander finde ich mich auf den Anfang und den Nussknackerstock zurückgeworfen: Klar könnte man das albern finden, aber irgendwie ist es auch genial - und ich würde derzeit keine Wetten abschließen, was für Verne im Vordergrund steht.

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Avatar von Ulrich K Rößler

Was da riecht ist im frz. Original >>odeur très-prononcée de protocarbure d’hydrogène<<,

und das ist tatsächlich die einfachste Kohlenwasserstoffverbindung, d.h. Methan, CH4 aus der Reihe der Alkana. Methan ist hauptsächlicher Bestandteil der Grubengase. Methangas war seit dem 18.Jh. bekannt, u.a. als Faulgas von A.Volta gesammelt und beschrieben. Der Name Methan wird aber erst 1866 als Abkömmling von Methylen/Methylalkohol in der dt. chemischen Literatur eingeführt und erst deutlich später Ende 19.Jahrhundert auch in der frz. Literatur gebräuchlich.

Interessanterweise war es Humphry Davy, der nach einem schweren Grubenunglück mit Schlagwetter, d.h. Grubengasexplosion 1812 zunächst CH4 als verantwortliches, brennbares Gas in den Gruben feststellte und dann eine sichere und praktikable Bergwerkslampe ohne offenes Feuer entwickelte. An Sir Humphry kommt man eben nicht vorbei.

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Avatar von Matthias

Aber Methan selbst ist doch geruchlos! Was in Kohlegruben riecht, ist laut dieser Website (https://www.rainer-sielker.de/Grubengas/grubengas.htm) Schwefelwasserstoff.

Insofern läuft Kritik ins Leere, die Formulierung sei noch immer unsinnlich, denn die sinnliche Alternative wäre gewesen "es roch, als hätte im engsten Rinderstall Altonas der Tierarzt einen Pansenstich gesetzt" und da muss man Verne die diskretere Fassung schon zugestehen.

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Avatar von leonceundlena

Hier bekommt „sich Mut antrinken“ eine völlig neue Bedeutung.

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